Halberstadt am Beginn des 20. Jahrhunderts: Die Stadt ruht in ihrer historisch gewachsenen Bedeutung. Rund 840 Jahre lang war sie Bischofssitz, seit 1343 Hansestadt. Fachwerkgebäude prägen das Bild der geschlossen erhaltenen mittelalterlichen Stadt.
Die Anwesenheit einer Garnison und zahlreicher Behörden des preußischen Staates dominieren das gesellschaftliche Leben.
Doch seit Mitte des 19. Jahrhunderts wird auch Halberstadt in den Sog der industrielle Modernisierung gezogen. 1843 bereits rollen die ersten Eisenbahnen in die Domstadt, kurz nach der Jahrhundertwende rumpeln elektrische Straßenbahnen durch die Straßen. 1883 gründet Friedrich Heine die weltbekannte Halberstädter Würstchenfabrik. Neben der Nahrungsmittelproduktion sind es vorrangig Maschinenbau und Eisenbahntechnik, die die Industrialisierung in der Stadt prägen.