Gott sei dank liegt Halberstadt auf flachem Land. So fällt es den Bürgern nicht schwer, jenseits der alten Stadtmauern neues “Wohnland” zu vereinnahmen. Um die Jahrhundertwende entstehen völlig neue Straßenzüge, vor allem im Süden und Südosten der Stadt.
Vermutlich hat es damals auch schon einen eben von der preußischen Obrigkeit verfügten Verein für Arbeiterwohnungen in Halberstadt gegeben, dessen Existenz aber nur indirekt bezeugt ist. 1899 nämlich richtete die Wernigeröder Stadtverwaltung eine Anfrage an die Nachbarstadt und erbat die Statuten einer solchen Vereinigung.
Die erste verbriefte Gründung einer Genossenschaft in Halberstadt datiert in das Jahr 1912. Am 10. Juli gibt sich die “Halberstädter Spar-Bau-Genossenschaft mbH” eine Satzung. Bauliche Spuren hinterlässt sie in der Gartenstadt, allerdings erst nach dem Krieg, im Jahr 1920. Kurz vor ihrem 20-jährigem Bestehen muss die Genossenschaft 1931 in die Liquidation und hört auf zu bestehen.