Aus dem WGH Journal

2. Literarischer Waldspaziergang mit Mirco Stribrny – auf in die Klusberge

Unser 2. literarischer Waldspaziergang führte uns in die Halberstädter Klusberge. Der Stadtchronist Mirco Stribrny hatte wieder viele interessante und spannende Erzählungen zu diesem teil des unsere Stadt umgebenen Waldes vorbereitet.

Start unseres Waldspazierganges war 10:00 Uhr. Unsere Mitwanderer waren zwischen 45 bis über 80 Jahre jung, also eine bunt gemischte Gruppe. Viele wohnen in Halberstadt und kennen die besagten Gasthäuser noch und auch die sich darum rankenden Geschichten. Es waren auch Gäste dabei, welche zBsp in Zilly oder Wernigerode leben. Ein junger Mann ist beruflich in der ganzen Welt zuhause und genießt daher seinen Urlaub immer hier in Halberstadt bzw. in anderen schönen Plätzen in Deutschland. Einige Teilnehmende konnten die von Herrn Stribrny liebevoll erzählten Begebenheiten mit eigenen Erlebnissen ergänzen. 

Ausgangspunkt war die Straßenbahnhaltestelle “Felsenkeller”.  Der “Felsenkeller” war nicht nur in Zeiten seiner Entstehung beliebtes Ausflugsziel. Viele Teilnehmende hatten schöne Erinnerungen an diese Ausflugsgaststätte. Die älteren in unserer Wandergruppe berichteten von schönen Sonntagsausflügen mit der ganzen Familie , die jüngeren erzählten von Tanzstundenabschlussbällen, “HO”-Betriebsfeiern und anderen netten Begebenheiten. Heute hat hier der Halberstädter Schützenverein sein Domizil und somit ist das Gelände leider für Besucher verschlossen. 

Weiter ging es zu einer wunderschönen alten Villa mit gut 4000qm Garten drumherum und 300 qm Wohnfläche. Dieses alte Gebäude kann sicher auch viele Geschichten erzählen. Vom privaten Wohnhaus, über ein Waisenhaus bis hin zur heutigen, wieder sozialen Nutzung als Wohnstätte für taub-blinde Menschen ein geschichtsträchtiges Haus wie Herr Stribrny zu erzählen wusste.

Weiter ging es Richtung Wald und schon gleich hinter der ersten Kurve erwartete uns ein kleines Schmuckstück. Ein liebevoll saniertes, kleines Fachwerkhaus mit knapp 130 qm Wohnfläche welches heute privat genutzt wird. Leider war der Besitzer nicht anzutreffen, er wollte uns eigentlich von der langen Geschichte dieses Häuschens erzählen.

Langsam gingen wir, insgesamt 25 Teilnehmende, weiter auf einem recht gepflegten Weg Richtung Wald. Bald waren wir bei einem Fliegerdenkmal angelangt und auch hier wusste Herr Stribrny wieder interessante Dinge zu berichten. ergänzt wurden seine Aussagen von Herrn Schwarze, ein Gast dieser Tour. Dieser Denkmal wurde in Erinnerung an einen Flugzeugabsturz 1917 hier erreichtet. Bei diesem Unglück fanden 3 Besatzungsmitglieder den Tot. Wir erfuhren auch, dass hier in Halberstadt für die Luftfahrt Teile gebaut wurden, Tragflächen für Flugzeuge. Diese wurden dann zur Endmontage in die Hauptproduktionsstätte gebracht. Diese Zulieferindustrie für die Luftwaffe war auch Anlass für die häufigen Bombardierungen auf Halberstadt während des 2. Weltkrieges.

Vom Fliegerdenkmal ging es weiter Richtung der Sandsteinfelsen, welche jetzt hell und hoch vor uns aufragten. Herr Stribrny erklärte uns, dass die Klusfelsen zu einer Felsenreihe gehören, die bis zur Teufelsmauer reicht und dass es in früheren Jahrhunderten nicht so große Freiflächen zwischen den einzelnen Felsen gab. Der Sandstein wurde über die zeit jedoch immer poröser und zerbrach teilweise, der Wald nahm sich immer mehr Platz und so entstanden im Laufe der zeit die uns heute vertrauten Formationen. 

 

 

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